Der „Birmehlweg“ bei Verdings
Im Frühling 2015 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- ca: 220 m
- Gehzeit: 1:30 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr bis Herbst
Anfahrt: Südlich der Autobahnausfahrt von Klausen bergwärts nach Feldthurns und weiter nach Verdings (960 m), Parkplätze in der Nähe der Kirche.
Wegverlauf: Wir folgen in Verdings auf der Ostseite der Kirche dem Hinweis „Birmehl“ (nicht dem Schild mit dem zusätzlichen „A“ = eine Abkürzung) und steigen auf einem Fußweg durch Wald hinunter nach Pardell (740 m, Einkehrmöglichkeit, Montag Ruhetag). Hier folgen wir, an der Kapelle vorbei, dem Kastanienweg, auf dem wir über einen Hangsattel mit mächtigen Kastanienbäumen den Hof Moar zu Viersch (863 m, im Herbst Törggelebetrieb) erreichen. Nach wenigen Schritten auf der Straße wandern wir auf einem neu errichteten Holzsteg neben der Straße bergauf und erreichen auf einem alten Pflasterweg, vorbei an jungen Birnenbäumen, den Ausgangspunkt, den Dorfplatz von Verdings.
Orientierung und Schwierigkeiten: Die Rundwanderung ist leicht und einheitlich ausgeschildert; die Orientierungsschilder tragen das Emblem einer Birne.
Besonderheiten: Verdings, eine Ortschaft der Stadtgemeinde Klausen, liegt auf der Eisacktaler Sonnenseite und hat rund 500 Einwohner. Verdings wurde früher oft spöttisch das „Birmehldorf“ genannt. Zu diesem Namen kam das Dorf, weil rund um die Siedlung besonders viele Birnenbäume standen. Aus einigen Birnensorten (Dörrbirnen) wurde das „Birmehl“ hergestellt. Zuerst wurden die entkernten oder ganzen Birnen getrocknet und so die sogenannten „Kloazen“ (Kletzen) erzeugt. Zur Winterzeit hat man die „Kloazen“ gefrieren lassen und zu „Birmehl“ gemahlen. Dieses ersetzte früher als Süßmittel den teuren, meist unerschwinglichen Zucker.
Eine große Panoramatafel am südlichen Teil des Verdinner Kirchhügels (nicht am Wanderweg) gibt Hinweise zur grandiosen Aussicht auf Berge und Täler. Zu Verdings gehört auch die Höfegruppe Pardell. Verdings und Pardell zählen zu den schönsten Aussichtspunkten auf der Mittelgebirgsterrasse des Eisacktales. Die Hügelkirche in Verdings ist dem hl. Valentin geweiht, wurde 1202 erstmals erwähnt und beherbergt wertvollen Freskenschmuck aus dem 15. Jh. Im Dorf weisen Tafeln auf die kunsthistorischen Kostbarkeiten in der Kirche und auf die für Verdings typischen Streuobstwiesen („Bangart“) mit alten Apfel- und Birnensorten, Zwetschgenbäumen und Beerensträuchern hin.
Der Charakterbaum der Eisacktaler Mittelgebirgsgegend ist der Kastanienbaum. Er prägt seit vielen Jahrhunderten das Landschaftsbild.
Der stattliche Hof Moar zu Viersch wurde 990 vom Brixner Bischof Albuin erworben. Er war viele Jahrhunderte Küchenmeierhof des Hochstiftes. Das Kirchlein zur heiligen Katharina wurde 1720 erbaut.
Mehrere Hinweis- und Schautafeln entlang des Weges geben Auskunft über Sehenswürdigkeiten, über die Tier- und Pflanzenwelt und über die Geologie der Gegend.